quilotoa Am Montag, 10. Juni 2002, starteten wir unser Projekt und freuten uns darauf,dem Strassenlaerm von Quito zu entfliehen. Mit dem Bus gings ueber Latacunga nach Zumbahua und von dort aus auf der Ladeflaeche eines Pick-ups auf einer holperigen Andenpiste durch wunderschoene Canyons nach Quilotoa. Von den Kindern der Familie, in der wir fuer eine woche lebten, wurden wir freundlich empfangen.Noch am selben Tag fuehrten sie uns zum Rand der "Laguna de Quilotoa" , von wo aus wir die imposante Umgebung ueberblicken konnten. Der Englischunterricht in der Dorfschule fand jeweils zwischen 15.30 und 17.00 Uhr statt. Danach gaben wir uns jeweils dem einzigen Spiel hin, auf das sich alle einigen konnten - Fussball! Die Partien fanden zwar eher auf einem frisch gepfluegten Acker an Hanglage als auf einem Fussballfeld statt,Spass hatten wir jedoch trotzdem.
Am Mittwoch wurde in Zumbahua die "Fiesta del Torro" gefeiert. Das ganze Dorf begab sich, eingepfercht in zwei Lastwagen, zum Fest. Sich auf dem Festgelaende zurechtzufinden war der vielen Menschen wegen gar nicht so einfach. Die Fiesta bestand aus einem Umzug, Festessen und anschliessendem Stierkampf, bei dem jeder seinen Mut - oder Leichsinn - testen und sein Leben aufs Spiel setzen konnte. Wieder zurueck in Quilotoa, erfuhren wir von Jose, dem Vater unserer Gastfamilie, das tatsaechlich zwei Maenner aufgespiesst wurden, was jedoch jedes Jahr wieder vorkomme.
Die Naechte, welche jeweils von einem wunderbaren Sonnenuntergang eingeleitet wurden, waren in dieser Hoehe (3900 m.ue.M.) bitterkalt.
Der Speiseplan sah folgendermassen aus: Morgenessen - Kartoffelsuppe, Mittagessen - Krtoffelsuppe - und zur Abwechslung am Abend - Kartoffelsuppe. Einzig die Getraenke verschafften ein Bisschen Abwechslung, mal wurde Agua aromatica und ein ander Mal ein schmackhaftes Getreidegetraenk aufgetischt.
Kam hatte unser Aufenthalt in Quilotoa begonnen, war er auch schon wieder vorueber und wir begaben uns auf den Weg nach Sarapullo.
| sarapullo
Am fruehen Sonntagmorgen, dem 16. Juni 2002, trafen wir Pablo, unseren Guide und Gastvater, bereits an der Haltestelle des Milchlastwagens in Tandapi, womit wir nicht gerechnet hatten. Mit ihm und einigen anderen Einheimischen fuhren wir waehrend drei Stunden quer durch den Nebelwald (selva). Die "Strasse" bestand aus einer Aneinanderreihung von Schlag- und Schlammloechern. Wir wurden dementsprechend durchgeschuettelt und konnten darum die nebelverschleierte, tropische Landschaft waehrend der Fahrt nur halbwegs wahrnehmen. Von Sarapullo aus gings in einer zweistuendigen Wanderung ueber Stock und Stein zu Pablos Finka, wobei wir die Rucksaecke an sein Maultier abgeben konnten. Ausnahmsweise war nur Pablo und sein Bruder anwesend, da Pablos Frau und seine zwei Kinder, Natalie und Andres, in der naechstgroesseren Ortschaft waren. Weil die Rollenverteilung hier noch "eher" konservativ ist, hatten die beiden Brueder keine grosse Ahnung vom Kochen. Daher war das unsere Aufgabe, welche die Experimentierfreude in uns weckte. Denn es waren weder richtige Kochutensilien, noch zahlreiche Zutaten vorhanden.
Die Menues bestanden jeweils aus Teigwaren, Kartoffeln, Platanos(Kochbananen) oder (und) Reis mit Tuna. Abwechslung verschaffte unser selbstgebackenes Brot, Nideltaefeli und Pseudopopcorn aus Futtermais. Eine neue Erfahrung stellte fuer uns das Metzgen von Huhn und Meerschweinchen(...) dar. Unser Abschiedsessen aus frisch gefischtem Fisch war das Highlight der Woche.
Richtig interessant wurde unser einwoechiger Aufenthalt durch einige mehrstuendigen Touren auf alten Inkapfaden durch den steilen Nebelwald. Die Landschaft und die Vegetation dort beeindruckten uns sehr! Pablo ergaenzte die Excursionen durch unzaehlige, wissenswerte Informationen ueber die vielen Heilpflanzen dieser Gegend.
Wieder zurueck in Quito bemerkten wir als erstes die schrecklichen Abgase, welche wir in Sarapullo nicht wirklich vermissten.
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